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Entrepreneurship Education gestalten und live erleben

Schülerfirmen, Wettbewerbe, Übungsprojekte – der Initiativkreis Gründung in school tagt an der Lenné-Schule in Potsdam.

Treffen Initiativkreis Gründung in school an der Lenné-Schule in Potsdam

Start-up-Spirit in die Schulen bringen: Darüber tauschte sich der Initiativkreis Gründung in school beim Präsenztreffen an der Potsdamer Lenné-Schule aus. 

Wie gelingt es, unternehmerischen Spirit schon in der Schule zu wecken? Beim Präsenztreffen des Initiativkreises Gründung in school am 20. Mai 2025 wurde diese Frage am besten Ort diskutiert – direkt am Lernort Schule: der Peter-Joseph-Lenné-Gesamtschule in Potsdam.

Nach einer intensiven Arbeitssitzung und einem inhaltlichen Austausch über aktuelle Projekte und Entwicklungen gab die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Einblicke in eine Lernreise nach Wien. Dort hatten sich im März rund 25 Akteurinnen und Akteure aus Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit dem österreichischen Ansatz zur Entrepreneurship Education vertraut gemacht.

Im Anschluss ging es direkt in die Praxis: In einer offenen Gesprächsrunde diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der bundesweit tätigen Initiativen gemeinsam mit der Schulleitung, Lehrkräften, außerschulischen Partnern sowie Schülerinnen und Schülern über konkrete Voraussetzungen und Umsetzungsmöglichkeiten von Entrepreneurship Education im Schulalltag.

 

Übungsfirmen ab Klasse 9 – ein Modell aus Potsdam


Im Mittelpunkt standen dabei die Erfahrungen der gastgebenden Lenné-Schule. „Was man dazu braucht, sind Menschen, die mit vollem Einsatz dabei sind – nicht, weil es irgendwo steht, sondern weil sie wirklich was bewegen wollen“, machte Schulleiterin Andrea Roßland in ihrer Begrüßung klar. So wie den Informatiklehrer Thomas Jandt, der schon 2007 an der Lenné-Schule die erste Schülerfirma gegründet hat – zu einer Zeit, als noch niemand von Entrepreneurship Education sprach – und bis heute Motor und Organisator vieler Gründungsaktivitäten ist. Oder Ariane Krone, die nicht nur den Bereich Wirtschaft – Arbeit – Technik (WAT) verantwortet, sondern seit vielen Jahren das Berufs- und Studienkonzept der Schule weiterentwickelt. Beide stehen für das, was die Lenné-Schule auszeichnet: Lehrkräfte, die gestalten wollen – und dürfen.

Seit dem Schuljahr 2017/18 sind an der der Peter-Joseph-Lenné-Gesamtschule projektbasierte Übungsfirmen fester Bestandteil des Unterrichts in Jahrgang 9. „Klasse 9 ist der ideale Einstieg – die Jugendlichen stehen an einer entscheidenden Schwelle: Ausbildung, Oberstufe, Praktikum? Unsere Schülerfirmen geben ihnen die Chance, Verantwortung zu übernehmen, Ideen umzusetzen und Wirtschaft praktisch zu begreifen“, erklärte Ariane Krone. Ziel ist es, wirtschaftliches Denken und Handeln früh erfahrbar zu machen – als Ausgangspunkt für weiterführende Schülerfirmen oder individuelle Gründungsperspektiven.

 

Schülerfirmen und starke Partner in der Praxis erleben

Wie gut die strukturellen Rahmenbedingungen für unternehmerisches Lernen in Brandenburg sind, wurde durch die Vorstellung der landesweiten Servicestelle Schülerfirmen von kobra.net deutlich. Seit 2005 unterstützt sie Schulen beim Aufbau wirtschaftsnaher Lernformate, entwickelt Schulkonzepte mit, bietet Fortbildungen und digitale Tools – darunter die App MySchüfi. Auch die Lenné-Schule profitiert seit Jahren von dieser Zusammenarbeit.

Den praxisnahen Höhepunkt des Treffens bildete eine kleine Schülerfirmenmesse im Klassenzimmer: Schülerinnen und Schüler aus mehreren Jahrgängen präsentierten ihre Geschäftsmodelle – von nachhaltigen Designprodukten und kreativen Holzarbeiten bis hin zu digitalen Lösungen. Unter den Ausstellenden war auch die Schülerfirma „PflanzLicht“, die beim IW JUNIOR Bundeswettbewerb den Titel „Beste Schülerfirma Deutschlands 2025“ gewann – ein schöner Beleg für die Qualität der Arbeit an der Lenné-Schule. Beeindruckend war dabei nicht nur die Vielfalt der Ideen, sondern auch die Professionalität der Präsentationen.

Besonders authentisch: der Bericht von Claire und Luna, zwei ehemalige Schülerinnen, die in unterschiedlichen Schülerfirmen an der Lenné-Schule erste Erfahrungen sammelten – und heute als Studentinnen gemeinsam ein soziales Start-up aufbauen. Ihre Botschaft: „Das Wichtigste, was uns die Schülerfirma gegeben hat, war das Gefühl, dass wir alles schaffen können – und immer irgendwo Hilfe finden.“
Das Treffen machte deutlich: Entrepreneurship Education entfaltet ihre Wirkung vor allem dort, wo Schulen, externe Partner und junge Menschen gemeinsam gestalten – mutig, kreativ und zukunftsorientiert.
 

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