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Fahrradassistenzsystem für mehr Sicherheit

Fünf Schülerinnen und Schüler entwickeln bei business@school einen Radarsensor fürs Fahrrad und gewinnen das Deutschlandfinale.

Teamfoto Frühn beim Deutschlandfinale von business@school

Mit ihrer Idee haben die Schülerinnen und Schüler vom Team Frühn das Deutschlandfinale von business@school gewonnen. Foto: business@school

Vier von zehn Radfahrenden fühlen sich im Stadtverkehr nicht sicher: zu enge Überholmanöver, unübersichtliche Kreuzungen, abbiegende Autos. Genau hier setzen fünf Hamburger Oberstufenschülerinnen und -schüler an. Im Rahmen von business@school, der Bildungsinitiative der Boston Consulting Group, haben Florian Ritzel, Jakob Salge, Stella Spörle, Antonia Scheewe und Carlotta Hinrichs vom Helene-Lange-Gymnasium in Hamburg und dem Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer in Hamburg ein innovatives Fahrrad-Assistenzsystem entwickelt.

Ihre Geschäftsidee „Frühn“ nutzt Radarsensoren, um Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen, und macht das Radfahren sicherer. Damit holte das Team den ersten Platz beim Deutschlandfinale von business@school.

Im Interview erzählen die Fünf, wie aus einer Alltagserfahrung eine preisgekrönte Idee wurde, was sie beim Wettbewerb gelernt haben und warum Schule mehr Mut zu Unternehmertum braucht.
 

Wie kamt ihr auf die Idee, ein Fahrradassistenzsystem mit Radarsensoren zu entwickeln?


Jakob: Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule und hatte vor etwa einem Jahr fast einen Unfall mit einem Transporter. Seitdem fühle ich mich – trotz Helm – nie ganz sicher.

Florian: Das war der Auslöser für unsere Idee. Wir wollten etwas entwickeln, das Unfälle verhindert, nicht nur abmildert. Also ein System, das mit zwei Radarsensoren vorne und hinten Gefahren erkennt und per Licht- oder Tonsignal warnt. Mithilfe von Machine Learning wird die Situation bewertet, und man kann selbst einstellen, ab wann gewarnt werden soll.

Clara: Unser Prototyp hat in Teilen funktioniert, aber marktreif wäre er natürlich nicht. Uns ging es vor allem darum zu zeigen, dass die Idee grundsätzlich umsetzbar ist und das haben wir geschafft.


Wie hilfreich war es, dass euch bei business@school Coaches aus der Wirtschaft begleitet haben?


Stella: Ohne unsere Coaches hätten wir das nie so weit gebracht. Chris, unser Hauptcoach, war immer erreichbar. Wir hatten unzählige Videokonferenzen mit ihm, haben Präsentationen geübt und wertvolles Feedback bekommen.

Jakob: Richtig geholfen haben uns auch zwei ehemalige Teilnehmerinnen, die uns Tipps fürs Finale gegeben haben. Und dann war da noch eine Jurorin beim Schulentscheid – sie ist Chief Financial and Administration Officer bei Olympus. Über sie durften wir später das Hamburger Büro besuchen und dort gezielt Fragen zum Finanzteil stellen. Das war unglaublich spannend.


Inwiefern war es anders, eine Geschäftsidee praktisch zu entwickeln, statt nur theoretisch über Wirtschaft zu lernen?


Clara: Man versteht plötzlich alles viel besser, weil man das Wissen direkt anwendet – egal ob Marketing oder Finanzen. Man sieht sofort, wofür man das braucht.

Stella: Und man arbeitet viel eigenständiger. Termine koordinieren, Aufgaben verteilen, Entscheidungen treffen. Das war echtes Projektmanagement, nicht bloß Unterricht.

Antonia: Unser Lehrer hat uns vertraut und machen lassen. Mit 17 so viel Verantwortung zu übernehmen, das war neu und richtig motivierend.


Wie habt ihr euch auf das Finale vorbereitet und was würdet ihr anderen Teams raten?


Carlotta: Üben, üben, üben. Wir haben unsere Präsentation bestimmt 40-mal durchgespielt und ständig überarbeitet. Wichtig war, dass alle auch die Parts der anderen kannten. Das hilft in der Fragerunde enorm.

Florian: Das ehrliche Feedback unserer Coaches war unglaublich wichtig. Zwischen der ersten und der finalen Präsentation lagen Welten. Offen für Kritik zu sein und sie wirklich umzusetzen, das ist der Schlüssel.

Antonia: Und man darf sich nicht entmutigen lassen, wenn nicht alle sofort überzeugt sind. Wenn man selbst an die Idee glaubt und dranbleibt, kann richtig viel entstehen.


Welche Fähigkeiten habt ihr durch die Teilnahme bei business@school besonders entwickelt?


Florian: Ganz klar: Kommunikation. Wir haben gelernt, besser im Team zu arbeiten und aufeinander zu hören.

Jakob: Durchhaltevermögen! Über Monate so intensiv an einem Projekt zu arbeiten, war neu für uns.

Stella: Präsentieren, Strukturieren, mit Stress umgehen – das lernt man hier automatisch.

Clara: Wir wissen jetzt, wie viel Arbeit in einer Idee steckt und wie lohnend es ist, etwas wirklich fertigzustellen.

Antonia: Es war anstrengend, aber total bereichernd. Wir haben teilweise bis nachts an der Präsentation gesessen und am Ende mehr gelernt als in manchem Schuljahr.


Wie könnte Schule noch stärker Unternehmertum und Gründungsgeist fördern?


Antonia: Es bräuchte mehr Wirtschaftsunterricht und Lehrkräfte mit Praxiserfahrung. Bei uns im Wirtschaftsprofil geben auch Gäste wie dual Studierende oder Influencer Einblicke im Unterricht, das ist einfach spannend und motivierend.

Florian: Schule sollte die Angst verlieren, Kompetenzen abzugeben. Kooperationen mit Unternehmen oder Initiativen wie business@school sind sehr wertvoll, weil sie den Lernstoff lebendig machen und die Schülerinnen und Schüler direkt in reale Prozesse einbinden.


Über business@school

Wirtschaft verstehen, Ideen entwickeln, Gründergeist erleben – das ist das Ziel von business@school. Die Bildungsinitiative der internationalen Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) bringt seit 1998 Wirtschaftswissen praxisnah in Schulen. Ein Schuljahr lang arbeiten Oberstufenschülerinnen und -schüler mit Lehrkräften und engagierten Coaches aus über 20 Partnerunternehmen an eigenen Geschäftsideen.

Jedes Jahr machen rund 1.000 Jugendliche an 70 Schulen in Deutschland, Österreich, Italien, Großbritannien, Albanien und der Schweiz mit – über 30.000 waren es bisher.

Mehr unter www.businessatschool.de

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